A review from Black Magazin (Fruehjahr 2000)

Aus dem ursprünglichen HYBRYDS-Umfeld Belgiens stammt auch Mika Goedrijk, der hier mit Em Sauf Haa-Heru seine zweite Veröffentlichung präsentiert. Sein Debut-Album mit dem klangvollen Namen Nezeru Enti Sebauem NeterXertet, welches vor einiger Zeit auf OLD EUROPA CAFE auf den Markt kam, gehört zwar sicherlich zu den Meilensteinen rhythmisch-ritueller Musik, erlangte jedoch nie den Status in der Szene, den das Projekt THIS MORN‘ OMINA sicherlich verdient hätte.

Wie bereits VIDNA OBMANA oder AH CAMA-SOTZ so sammelte auch Mika viele Erfahrungen zusammen mit Magthea und Yasnaia von den HYBRYDS. Wer sich an deren magisch-rituelle Releases der Vergangenheit erinnert, der weiss wie meditativ und spirituell das Duo klang, bevor es sich dem rhythmischen Industrial-Klängen verschrieb. Heute sind die HYBRYDS längst Geschichte, doch die von THIS MORN‘ OMINA beginnt hier erst.

Vermischt man die frühen HYBRYDS und AH CAMA-SOTZ miteinander, kann man sich am ehesten vorstellen wie Mikas eigene Soundexperimente anmuten, nämlich rhythmisch-spirituell als auch technoid und tanzbar. Mika selbst bezeichnet seinen Stil als „rhythmical tribal ritual“ und beschäftigt sich auf Em Sauf Haa-Heru u.a. mit dem ägyptischen Gott Horus und der Hyperion Tetralogie von Dan Simmons. In knapp 73 Minuten entführt er den geneigten Hörer in die mythologische Welt des alten Ägyptens, welche mit Procession Of The Sacred Bull eröffnet wird. Em Sauf Haa-Heru bedeutet übersetzt soviel wie Under The Guidance/Protection/Wings of Horus und die Kraft dieser Gottheit und spirituelle Ausstrahlung spürt man während jedem 8 tracks des Albums. Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch in jedem Fall der 27minütige Epos The Void Which Binds, welcher aus zwei Teilstücken besteht und nahtlos an Decline And Fall Of Empires anknüpft, welches man auf dem Debut-Album von THIS MORN‘ OMINA finden kann.

Insgesamt fällt Em Sauf Haa-Heru wesentlich kraftvoller aus und macht sehr schnell klar, dass die Reise nicht ohne Hindernisse und Gefahren sein wird. Hannibal ad Portas oder The Face Of The Waters sind Stationen innerhalb des Albums, für die man sich Zeit nehmen sollte und besonders The True Voices Of The Tree erinnert sehr stark an die bereits anfangs erwähnten HYBRYDS.

Fazit: Em Sauf Haa-Heru sollte in keiner guten Tribal-Ritual-Sammlung fehlen und THIS MORN‘ OMINA ist ein Name, den man sich unbedingt merken sollte, denn ich bin mir schon jetzt ziemlich sicher, dass wir auch in Zukunft mit Mika Goedrijk rechnen dürfen. Kleiner Tip für Fans: Seht zu, dass Ihr Euch auch das Debut Nezeru Enti Sebauem NeterXertet von OEC zulegt, denn auch dieses Album ist sein Geld wert und den Opening-Track Inside A Full Eclipse lege ich Euch auch noch ans Herz. Meine Wertung für die vorliegende Veröffentlichung: 9 von 10 möglichen Punkten!

This CD was reviewed by Thomas Wacker

HCD

HORUS CyclicDaemon

More From Author

A review from Last Sigh Review (February 2000)

A review from Auf Abwegen Magazin Für Musik und Kultur (Herbst 2001)